05.06.2016 bis 12.06.2016: auf dem Galapagos Archipel

von Urviechern und dem Leben auf und im Wasser

Auf nach Galapagos

Darauf haben wir uns schon lange gefreut, um 4:30h in der früh klingelt der Wecker. Wir springen auf und fahren zum Flughafen in Quito. Von hier aus geht es los Richtung Galapagos Archipel.

Die Inseln sind rund 1000km vom ecuadorianischen Festland entfernt. Das spezielle an den Inseln, ist einerseits die geologische Beschaffenheit der Inseln und andererseits die wahnsinnig reiche Tierwelt. Das Archipel besteht aus 13 grösseren und 6 kleineren Inseln, welche vulkanischen Ursprungs sind und am Äquator liegen. 

 

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Bildquelle: www.angelitogalapagos.com
Bildquelle: www.angelitogalapagos.com

Wir fahren mit dem Boot Angelito I die B Route in 8 Tagen. Zuerst fliegen wir nach Baltra, anschliessend geht es mit dem Boot nach Santa Cruz. Am nächsten Tag überqueren wir gleich zweimal den Äquator und fahren rund um die grösste Insel, Isabela. Es folgt ein Abstecher zur Insel Fernadina und so weiter... Gefahren wird teilweise tagsüber, teilweise in der Nacht. Unser Tag ist in eine Morgentour, Schnorchelgang und eine Nachmittagstour gegliedert.

Weit aussagekräftiger als die schönen Worte sind jedoch unten stehende Bilder :-)

1. Tag: Baltra - Las Bachas

Zuerst mal Koje beziehen und lostuckern, nach kurzer Fahrt gibt es schon den ersten Landausflug auf die Insel Santa Cruz.  Hier sehen wir einige Vögel, rote Klippenkrabben und Meerleguane, welche die Köpfe der Sonne entgegenstrecken und sich an den warmen Sonnenstrahlen erfreuen. Auch wir freuen uns, aber vor allem auf ein kühles Bad im Meer, nach diesem langen Reisetag. Kaum im Wasser taucht in einiger Entfernung ein Kopf auf, eine Wasserschildkröte unsere erste und dadurch noch sehr spektakulär.

2. Tag: Mosquera - Cerro Dragon

Nach der ersten erholsamen Nacht auf See geht es am morgen früh mit den Zodiac Schlauchbooten los ans Festland. Kaum angelegt tauchen im Wasser die ersten Seelöwen auf. Die Tiere wirken am Strand sehr gemütlich und träge, sind aber im Wasser blitzschnell, wenn es darum geht den einen oder anderen Fisch zu vertilgen.

Es hat auch einige sehr interessierte Jungtiere an Land. Einer kommt beim Fotografieren direkt auf Pascal zu und beschnuppert ihn. 

Das wirklich Interessante an den hier anzutreffenden Tieren ist, wie wenig scheu diese sind. Hält man sich an den vorgegebenen Abstand (2m), kann man sich für's Fotografieren oder Beobachten sehr viel Zeit nehmen. Aber auch aufdringlich werden sie nie, wie man dies bei angefütterten Tieren in Zivilisationsnähe kennt. Der Hauptgrund dafür sind die strengen Nationalparkregeln, welche füttern, jagen, berühren etc. streng verbieten. 

 

Nach dem Inselbesuch geht es zurück an Bord und anschliessend mit den Schlauchbooten zu einem nahe gelegenen Schnorchelplatz.

3. Tag: Tagus Cove (Isabela) - Punta Espinoza (Fernandina)

Morgenstund hat.... ach was weiss ich. Auf jeden Fall geht morgens um ca. 5.30h auf Deck ziemlich was ab. Delfin-Alarm!! Vor und neben unserem Boot schwimmt eine riesige Delfinschule. Die Tiere springen und schlagen mit der Schwanzflosse auf das Wasser, vermutlich um die Fischschwärme zusammenzutreiben. Für uns ein wunderschönes Erwachen. Wir stehen mit dem Kaffee auf dem obersten Deck und beobachten die Jagd. So ist früh aufstehen doch nur noch halb so schlimm.

Beim 1. Landgang sehen wir wiederum beeindruckende Tiere.

Ein Beispiel für Darwin's Aussage " Surviving of the fittest" (Überleben des stärksten resp. der am besten an seine Umgebung angepassteste überlebt) ist der Stummelkormoran. Eigentlich ein Vogel mit Flügeln, der vom Fischfang lebt. Fliegen kann er aber nicht, diese Fähigkeit hat sich über Generationen zurückentwickelt. Diese braucht er aber auch nicht, er ist dafür ein hervorragender Taucher und Schwimmer. Mit seinen Stummelflügelchen taucht er blitzschnell in die Tiefe, schnappt sich einen Fisch und kommt wieder hoch um in über Wasser zu schlucken.

Am Nachmittag sehen wir erneut eine grosse Meerleguankolonie. Auf genau dieser Insel macht den Tieren die Klimaveränderung und "el nino" sehr zu schaffen. Durch die erhöhte Wassertemperatur wachsen die Algen für die Tiere in grösserer Tiefe, wo sie unzugänglich sind und dadurch schlicht zu wenig Nahrung zur Verfügung steht. Manche der Tiere sehen sehr wohlgenährt aus, hingegen andere sind nur noch Haut und Knochen und für viele kommt schon jegliche Hilfe zu spät. Unser Guide Maja sagt dazu, so ist das halt auf Galapagos die starken, fetten werden überleben die anderen wahrscheinlich nicht.

4. Tag: Urbina Bay - Elizabeth Bay

Heute ist ein spannender Tag vielleicht, eventuell, wenn wir Glück haben, dann könnte es unter Umständen und wenn wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und das Wetter eher bewölkt ist und....eine Riesenschildkröte in freier Natur sehen.

 

Wir haben Schwein, die Schildkröte sitzt bei unserem ersten Landgang mitten auf dem Trampelpfad und lässt sich in aller Ruhe ablichten. Allzu schnell kann sie natürlich auch nicht davonlaufen. Schon beeindruckend diese Grösse und das Gewicht dieser Tiere.

Einige Zeit galten die Galapagos Riesenschildkröten als vom Aussterben bedroht. Verursacht vorwiegend durch Walfänger und Piraten, welche die Schildkröten als Proviant mit an Bord nahmen. Die Tiere können sehr gut zwischengelagert werden. Da sie praktisch kein Futter und Wasser benötigen und schmecken auch nach einem Jahr (Aussagen von Seefahrern) noch hervorragend. So haben die Walfänger auf Galapagos Ihre Trinkwasservorräte aufgefüllt und Schildkröten eingesammelt. Teilweise wurden bis zu 800 Riesenschildkröten (je bis zu 300kg schwer) auf ein Boot geladen. Dies ging so lange bis diese fast komplett ausgerottet waren.

 

Ein paar Schritte weiter stossen wir auf einen Landleguan. Dieser ist gelb und einiges grösser als die Meerleguane. Dann geht es zurück zum Strand zum Schnorcheln. Am Strand treffen wir noch einen Galapagosbussard an.  

Auch eine interessante Geschichte aus Charles Darwins Notizen, zum Einfangen eines Galapagosbussardes. Eigentlich wollte er einen Bussard mit der Flinte schiessen, um ihn zur Forschungszwecken zurück nach Europa zu nehmen. Das Tier kannte aber Menschen bisher nicht als Feind und sah so auch keinen Grund zur Flucht. Schlussendlich konnte er so nahe an den Bussard herantreten bis er ihn mit dem Gewehrkolben erschlagen konnte.

 

Für den Bussard selbst in dem Sinne eigentlich unwesentlich, aber es zeigt sehr schön auf wie sich die Natur auf diesen Inseln über sehr lange Zeit ohne menschlichen Einfluss entwickeln konnte.

 

Beim Schnorcheln trauen wir unseren Augen kaum, bereits nach 5 min. treffen wir auf riesige Wasserschildkröten. Die Tiere erscheinen zahlreich und man muss aufpassen, nicht mit einem auftauchenden Schildkrot zu kollidieren. Ein Wunderschönes Erlebnis. Nach dem Schnorcheln gibt es wie immer den Zwischenimbiss an Bord schön zubereitet vom Koch. Wir werden richtig verwöhnt.

 

Am späteren Nachmittag machen wir noch einen Zodiacausflug in die Mangrovenwälder. Auch wieder eine neue und spannende Umgebung. Am Ufer sehen wir Mangrovenreiher, Kanadareiher und im Wasser neben dem Boot schwimmt ein Stachelrochen vorbei. Eine traumhafte Landschaft.

 

5. Tag: Punta Moreno - fahrt nach Villamil mit Wale Watching

Heute auf dem Programm Besuch einer Lavalandschaft. Oder wie unser Guide Maja zu pflegen sagt "Lava, Lava, Lava..." und das ist nicht übertrieben. Deshalb geht es früh los, mit der Sonne wird das erkaltete, schwarze Lavagestein plötzlich wieder sehr heiss...

Ein Vulkanausbruch wie er hier stattgefunden hat ist gewaltig, die gesamte Landschaft ist umgekrempelt und befindet sich unter einem dicken schwarzen Deckmantel. Nach einigen Jahren erobert sich die Natur ihr Terrain jedoch wieder zurück, einige Pflänzchen lassen sich in der kargen Landschaft in Spalten nieder und beginnen die Wiederbelebung dieser Zonen. 

Danach starten wir zu unserer längsten Tagesüberfahrt. Es wird auch etwas wellig was nicht allen Passagieren gleich gut bekommt. Auf jeden Fall ist praktisch niemand mehr ausserhalb der Kabinen anzutreffen und alle froh als wir vor Einbruch der Dunkelheit den Hafen erreichen.  Zur Feier des Tages gibt es gefrorenen Bananen mit Schokolade überzogen und ein Feierabendbierchen auf Deck.

 

Nach dem Abendessen wird Flutlicht am Heck eingeschaltet, hinter unserem Boot tummeln sich unzählige Haifischbabies, welche sich zum Schutz in der sicheren Hafenzone aufhalten.

6. Tag: Puerto Villamil: Sierra Negra: Trekking zum Vulkankrater-Riesenschildkröten Aufzuchtcenter

Wandertag zum Vulkan Sierra Negra. Die Bewegung tut mal wieder gut, nach den zahlreichen Mahlzeiten der letzten Tage an Bord. Die Gegend ist staubtrocken und das wortwörtlich, der Bus vom Hafen zum Wanderweg produziert innen wie aussen eine riesige Staubwolke und erschwert sogar die Sicht zum Fahrer. Die Wanderung ist schön aber auch staubig, dafür werden wir mit einem unbewölkten Ausblick auf den Krater belohnt. Beim Rückweg schauen wir uns noch die Darwin- Aufzuchtstation für Riesenschildkröten an, welche mitgeholfen hat das Aussterben dieser schönen Tiere zu verhindern.

 

Am Strand beobachten wir das Entladen eines Frachters, welcher vom Festland kommt. Auf den Inseln gibt es keinen Hafen, an welchem solche Frachter anlegen können. Deshalb wird jeder Container einzeln auf ein Ponton verladen, zum Strand geschleppt und dort von Hand ausgeladen. Jetzt ist auch klar wieso alles doppelt so teuer ist, wie auf dem Festland. Es muss fast alles importiert werden und dies unter mühsamsten Umständen.

Bei der Rückfahrt mit den Zodiacs zu unserem Boot, entdecken wir auf den Steinen noch einige sich sonnende Galapagospinguine.

 

7. Tag: Floreana: Punta Cormorant - Corona del Diablo - Post Office Bay - Puerto Ayora

Was schon der letzte Tag...so schade. Aber den nutzen wir noch einmal voll aus. 

Auf dem Weg zu unserem Landgang kriegen wir noch die Blaufusstölpel aus der Nähe zu sehen. Witzige Vögel mit Ihren blauen Füssen und Schnäbeln. Anschliessend Schnorcheln, hier treffen wir noch auf zwei Weisspitzenriffhaie, interessant und zum Glück ungefährlich. Zum Krönenden Abschluss sehen wir sogar noch zwei Seepferdchen!

Bevor zur Rückfahrt zur Insel Santa Cruz angesetzt wird, gibt es noch einen kurzen Besuch auf der Post. Am Post Office Bay, eine Tradition unter Schiffen, hier werden die unfrankierten Postkarten, in die Box abgelegt und die bereits vorhandenen Postkarten von uns durchgesehen. Finden wir eine, welche in die Schweiz, Kolumbien, Ecuador zugestellt werden soll, so nehmen wir diese mit und stellen diese am Festland wieder aus. Mal schauen wann unsere den Empfänger erreichen werden.

Im Hafen Puerta Ayora bleibt uns noch Zeit für eine kurze Ortsbesichtigung und einen Drink. Dann geht es zum Festmahl zurück aufs Schiff. Schade ist es schon vorbei aber wir freuen uns auch wieder mal festen Boden unter den Füssen zu haben und natürlich wieder on the road zu sein.

 

8. Tag: (Daphne Panoramic) - Baltra

Noch ein letztes Frühstück an Bord. Kaffetrinken auf dem Sonnendeck und eine Runde um die Insel Daphne mit der Darwinfinken Forschungsstation und zurück geht es an den Flughafen.

Hasta luego Galapagos....

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Kommentare: 1
  • #1

    Daha (Mittwoch, 29 Juni 2016 08:11)

    Wiederum wunderbare Bilder! Bravo.